Unser Magen
Unser Magen ist ein richtiger Muskelprotz. Und das ist gut so, denn mit seiner Muskelkraft kann das Hohlorgan im linken Oberbauch eine zentrale Rolle in unserem Verdauungssystem übernehmen: Es nimmt Nahrung aus der Speiseröhre auf, durchmischt und zersetzt sie und gibt sie in kleinen Portionen weiter in den Dünndarm. Die Magenwand besteht aus mehreren Schichten aus Schleimhaut, Bindegewebe mit Blutgefäßen und Nerven sowie einer dreilagigen Muskelschicht. Gemeinsam mit täglich 3 bis 4 Litern Magensaft aus Verdauungsenzymen und Salzsäure kneten die Muskeln unsere Nahrung zu einem verdauliche homogenen Brei. Wenn alles so funktioniert, wie es sein soll…
Symptome für eine Magenerkrankung
Bei Erkrankungen des Magens gibt es zum Teil sehr verschiedene bis keine Beschwerden. Diese können in Appetitlosigkeit, ungewolltem Gewichtsverlust, Übelkeit, Erbrechen aber auch in einem Druckgefühl und Schmerzen im Oberbauch bestehen. Blutungen des Magens äußern sich durch Bluterbrechen, aber auch durch einer Schwarzverfärbung des Stuhlgangs (Teerstuhl), sofern keine eisenhaltigen Medikamente eingenommen werden.
Schleimhautentzündungen (Gastritis) werden ebenso wie Sodbrennen oder die Refluxkrankheit nicht operiert. Unseres erfahrenes Chirurgen-Team kann in enger Zusammenarbeiten mit unseren Fachärzt_innen für Gastroenterologie oder in einer Notfallsituation die Operation von Geschwüren durchführen. Magenkrebs müssen unsere Spezialist_innen stets operieren. Nur so ist eine Heilung möglich.
Magengeschwür
Im Magen wird zur Verdauung Salzsäure produziert. Zum Schutz ist er mit einer Schleimhaut ausgekleidet. Bilden sich in dieser Schleimhautschicht Lücken oder wird zu viel Säure produziert, verdaut sich der Magen selbst.
Reichen die daraus resultierenden Schäden bis durch die obere Muskelschicht, spricht man von einem Geschwür.
Die Symptome für ein Magengeschwür sind eher unspezifisch. Sie reichen von Völlegefühl, Appetitlosigkeit, Übelkeit bis Erbrechen oder Schmerzen im Oberbauch.
Die Diagnose erfolgt mit Hilfe einer Magenspiegelung. Dabei entnimmt der Arzt in der Regel Gewebeproben, die unter dem Mikroskop untersucht werden. So lässt sich Magenkrebs ausschließen und Diagnose auf ein Zwölffingerdarm- oder Magengeschwür.
In den entnommen Zellen kann auch das Bakterium Helicobacter pylori nachgewiesen werden, das eine der wichtigsten Ursachen für Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre ist. Auch bestimmte Medikamente, z.B. die Schmerzmittel Acetylsalicylsäure, Diclofenac und Ibuprofen oder Kortison erhöhen das Risiko für diese Erkrankungen. Patienten mit Diabetes leiden häufiger unter einem Magen- und Zwölffingerdarmgeschwür. Die Behandlung erfolgt mittels medikamentöser Therapie, die in den letzten Jahrzehnten sehr effizient geworden ist.
Werden Magen-Geschwüre operiert?
Erst wenn ein Magengeschwür trotz medikamentöser Therapie nicht abheilt, sollte über eine Operation nachgedacht werden. Auf jeden Fall ist eine Operation des Magengeschwürs angebracht, wenn Komplikationen, wie Magendurchbruch, Magenkrebs, Blutungen oder Magenverengung auftreten.
Falls ein blutendes Geschwür während der Magenspiegelung entdeckt wird, kann der Arzt gleich im Rahmen der Untersuchung versuchen die Blutung mittels Unterspritzung oder Verklebung der Stelle zu stoppen.
Massive Blutungen, die mit diesen Methoden nicht zu kontrollieren sind, lassen sich oft nur im Rahmen einer offenen Operation stoppen. Magendurchbrüche (sog. Perforationen) machen ebenfalls oft eine Operation notwendig – manchmal ist es möglich, den Magendurchbruch mittels Bauchspiegelung (Laparaskopie) gewebeschonend und ohne großen Bauchschnitt zu behandeln (minimal-invasives Vorgehen).
Geschwülste des Magens (Gastrointestinale Stromatumore - GIST)
Bei den GastroIntestinalen Stromatumoren handelt es sich um Weichteil- oder Weichgewebstumoren (Sarkome). Diese Krebsform tritt im Verdauungstrakt auf und ist vergleichsweise selten. Sie unterscheidet sich deutlich von den Karzinomen, die beispielsweise als „Magenkrebs“ oder „Dick- und Enddarmkrebs“ bezeichnet werden.
Es gibt keine typischen Symptome für diesen Bindegewebstumor. Mögliche Beschwerden sind Bauchschmerzen, eine Verschlechterung des Allgemeinzustands, Verdauungsstörungen sowie Übelkeit und Erbrechen.
Der Krankheitsverlauf und die Behandlung unterscheidet sich von Patient zu Patient. Wenn der Tumor eine bestimmte Größe überschritten hat, empfiehlt sich eine Operation. Diese ist häufig mit minimal-invasiven Verfahren möglich. Die Rendevouz-Technik beispielsweise wird mit einer Magenspiegelung kombiniert, um das Ausmaß des Tumors zu bestimmen. Über kleine Schnitte in der Bauchdecke wird der Tumor mit dem Laparoskop abgetrennt. Es folgt eine feingewebliche Untersuchung. Zusätzlich zu dem Eingriff kann eine spezielle Antikörpertherapie erforderlich sein, um das Wachstum des Tumors zu stoppen. Sehr große Tumore werden bisweilen vor der Operation medikamentös verkleinert.
Magenkrebs
An Magenkrebs erkranken in Deutschland etwa 20 von 100.000 Menschen pro Jahr und gehört damit zu den häufigen Krebsarten. Die meisten Patienten sind älter als 50 Jahre. Wird Magenkrebs früh diagnostiziert und kann der Tumor vollständig abgetragen oder heraus operiert werden, dann bestehen gute Heilungschancen. Doch zeigt sich die Erkrankung leider häufig erst sehr spät und zudem mittels unspezifischer Anzeichen, die nicht sofort auf eine mögliche Krebserkrankung hindeuten
Diagnostik: Schritt 1. Magenspiegelung
Bei einem Verdacht auf Magenkrebs führen wir in Zusammenarbeit mit unseren Expert_innen der Gastroenterologie stets eine Magenspiegelung, von den Fachleuten Gastroskopie genannt, durch: Die Patient_innen schlucken einen dünnen Kunststoffschlauch – wenn die Patient_innen bei der Untersuchung wach bleiben möchten, helfen wir mit Medikamenten den Würgereiz zu unterdrücken. An der Spitze des Schlauchs gelangen Licht und Kamera in den Magen.
In unserer modern ausgestatteten Funktionsdiagnostik können wir bei der Magenspiegelung nicht nur die Magenschleimhäute genauestens betrachten, sondern wir können mittels eines Gerätes, das zusätzlich einen Ultraschallkopf besitzt, auch benachbarte Regionen mittels Ultraschall untersuchen.
Wir können schnell erkennen, wie tief der Tumor eingedrungen ist und ob benachbarte Organe oder Lymphknoten befallen sind. Mittels kleiner Werkzeuge, die wir über den Schlauch in den Magen einbringen, können wir Gewebeproben entnehmen.
Diagnostik: Schritt 2. Labor und CT
Wenn die Untersuchung der Gewebeproben in unserem pathologischen Labor ergeben hat, dass tatsächlich ein Magenkrebs vorliegt, führen wir eine Sonographie und eine Computertomographie (CT) durch, um uns ein Bild über die Ausbreitung des Krebses zu machen (das sog. Staging). In unklaren Fällen können diese Untersuchungen durch eine Positronen-Emissions-Tomographie ergänzt werden, um Lage und Größe genau eingrenzen zu können.
Tumorkonferenz: Experten empfehlen beste Behandlung
Gerade weil der Magenkrebs je nach Stadium sehr individueller Behandlungskonzepte bedarf, sind Spezialisten verschiedener Fachrichtungen gefragt, die sich eng absprechen und gemeinsam den Therapie-Fahrplan festlegen.
Dafür tritt einmal wöchentlich unsere Tumorkonferenz zusammen: Eine Gruppe erfahrener Experten, bei der auch Ihr niedergelassener Arzt teilnehmen kann analysiert alle vorliegenden Untersuchungsergebnisse.
Aus unserer Klinik treffen sich dazu auf den Verdauungstrakt spezialisierte Fachärzte für Innere Medizin (Gastroenterologie), eine Radiologin, auf den Bauchraum spezialisierte Chirurgen mit langjährig kooperierenden Strahlenmedizinern und Onkologen. Diese Experten beratschlagen ausführlich, welche Therapie-Optionen aus ihrer Sicht sinnvoll sind und erarbeiten ein Therapie-Konzept, das wir dem Patienten / der Patientin vorschlagen.
Die Operation
Sehr kleine Tumoren, die nur oberflächlich wachsen, können endoskopisch entfernt werden. Meist hat der Krebs die Magenwand aber nicht nur oberflächlich befallen. Wir prüfen in jedem Fall die Möglichkeiten einer heilenden Operation, manchmal wird hierfür eine vorhergehende Chemotherapie notwendig, um die Heilungschancen durch die Operation zu erhöhen.
Bei der Operation wird ein Teil oder gar der ganze Magen zusammen mit den umliegenden Lymphknoten herausgenommen. Um den Durchfluss der Nahrung wieder herzustellen, verbinden unsere Operateure dann den Rest des Magens respektive das Ende der Speiseröhre mit dem Dünndarm.
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