Bauchfellentzündungen
Das Bauchfell kleidet einerseits die Innenseite der Bauchwand aus. Andererseits umspannt es Magen, Leber, Gallenwege, Bauchspeicheldrüse, Darm sowie Gebärmutter und Eierstöcke. Das Bauchfell ist von zahlreichen Blut- und Lymphgefäßen sowie Nerven durchzogen, die die darin liegenden Organe bzw. die Bauchraumwand versorgen. Zudem produziert es eine Flüssigkeit, die den Reibungswiderstand unter den Organen herabsetzt.
Ursachen für Bauchfellentzündungen
Normalerweise ist der Bauchraum frei von Krankheitserregern. Gelangen aber beispielsweise Bakterien in den freien Bauchraum, können sie sich im Bauchfell einnisten. Dort verursachen sie eine schwere, häufig lebensgefährliche Entzündung. Ohne rechtzeitige Behandlung gelangen die Erreger über die zahlreichen Versorgungswege weiter in den Organismus und verursachen eine Blutvergiftung. Diese Sepsis verläuft ohne intensivmedizinische Therapie tödlich.
Bauchfellentzündungen (Peritonitis), sind sehr oft lebensbedrohliche Notfälle. Dabei sind sie genau genommen kein eigenes Krankheitsbild, sondern häufig die Folge anderer Erkrankungen. 95 Prozent aller Bauchfellentzündungen sind eine Komplikation der folgenden Erkrankungen:
- Blinddarmentzündung (Appendizitis) mit Blinddarmdurchbruch
- durchbrochene Magengeschwüre und Darmgeschwüre oder auch Darmschleimhaut-Aussackungen (sogenannte Divertikel)
- Gallenwegs- und Gallenblasenentzündungen
- Darmverschluss
- Bauchspeicheldrüsenentzündungen
- Entzündungen der weiblichen Geschlechtsorgane
- bakterielle Harnwegsinfektionen
- Abszesse
- Lymphknotenvereiterungen (selten)
- Bauchfelltumore
- Darmeinstülpungen (Invaginationen, sehr selten)
Die Betroffenen leiden unter heftigen Bauchschmerzen, sodass sie sich kaum mehr bewegen können und Schonhaltungen einnehmen. Dabei ist die Bauchdecke meist hart und angespannt. Unsere Notfallexpert_innen bezeichnen diese Symptomatik als “akutes Abdomen” oder “akuten Bauch”. Dann gilt es in der Behandlung keine Zeit zu verlieren. Je nach Ausprägung der Entzündung kommen mitunter heftige Begleitsymptome wie hohes Fieber mit Schüttelfrost und Kaltschweißigkeit, beschleunigter Herzschlag und niedriger Blutdruck, Unruhe, Benommenheit bis zum Schock, Übelkeit mit Erbrechen und Durchfall/Verstopfung hinzu.
Die Peritonitis wird durch Beseitigung des Infektionsherdes und intensivmedizinischen Maßnahmen wie Antibiotikagabe, Herz-Kreislaufunterstützung, künstlicher Beatmung und Nierenersatzverfahren (Dialyse) therapiert.
Wenn der Infektionsherd nicht in einer Operation entfernbar ist, wird die Bauchdecke des Patienten provisorisch (früher durch einen „Reißverschluß“, heute durch ein modernes Kunststoffnetz) verschlossen und in 24-stündigen Intervallen die Bauchhöhle gespült und gereinigt (Etappenlavage).
Von entscheidender Bedeutung ist die rasche Diagnostik und konsequente interdisziplinäre Therapie der Peritonitis. Im Krankenhaus Bethel Berlin stehen die kompetenten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 24 Stunden am Tag und 365 Tage im Jahr zur Verfügung.
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